Regattavorbereitung und Regattaablauf für Anfänger

May 2, 2024

Hier eine Übersicht, was man zum Einstieg in das Regattaleben noch so braucht und was zu beachten ist.

Anmeldung

Um an einer Regatta teilnehmen zu können, müssen die Kinder im Voraus angemeldet werden. Dies kann in der Regel über die Onlineplattform manage2sail erfolgen: https://www.manage2sail.com/de-DE

Alle Termine und Anmeldelinks findest du in unserer Übersicht hier.

Die Trainer versenden rechtzeitig den richtigen Anmeldelink. Beim ersten Mal muss der Segler/ die Seglerin auf der Plattform registriert werden, die Daten werden dort gespeichert. Für eine Regatta fallen Startgebühren an, die entweder per Überweisung, PayPal oder bar am ersten Regattatag bezahlt werden können. Diese Angaben werden bei der Anmeldung gemacht. Darüber hinaus erhält man einen Haftungsausschluss, der in der Regel ausgedruckt und unterschrieben am ersten Regattatag mitgebracht werden muss. Manchmal besteht auch die Möglichkeit, ihn online auszufüllen.

Vorbereitung und Ablauf einer Regatta:

Eine Segelregatta dauert in der Regel mindestens 2 Tage, manchmal auch länger. An einem Regattawochenende ist es den Seglern kaum möglich, andere Aktivitäten zu planen, da es morgens gegen 09:00 Uhr losgeht und der Regattatag zwischen 17:00 Uhr und 18:00 Uhr endet. Bei den ersten Regatten kann es allerdings durchaus vorkommen, dass die Trainer entscheiden, dass ein Kind nach einem Tag genug hat. 😊

Vor einer Regatta müssen die Boote bzw. das Material zum Verein gebracht werden, wo die Regatta stattfindet. Zu Beginn finden die Regatten in Rostock auf der Unterwarnow statt. Dafür werden entweder die Boote in Trainerbegleitung die Warnow heruntergesegelt. Es kann aber auch (z.B. aus Wettergründen) entschieden werden, dass das Material im Straßentransport zu dem jeweiligen Verein gebracht werden muss. Dem WSC steht dafür ein Anhänger für 6 Optis zur Verfügung. Zusätzliche Optis müssen auf dem Autodach oder zusätzlichem Anhänger transportiert werden. Ein Zugfahrzeug besitzt der Verein nicht, das wäre nicht finanzierbar. Der Anhänger muss somit von Elternteilen gezogen werden, die über eine Anhängerkupplung verfügen. Die Trainer (Studenten) verfügen zumeist nicht über eigene Autos.

Als Regel gilt: Jede Familie einer Segler:in muss zumindest in der Lage sein, das eigene Boot zu transportieren. Ein Opti passt mit Dachträgern auf jedes Autodach, Mast und Segel in jedes Auto. Zu Beginn werden aber gerade die Anfänger einen Platz auf dem Anhänger bekommen. Für den Transport werden zwei Transportgurte pro Boot benötigt, die von Segler:innen gestellt werden müssen. Die Gurte sollten mindestens 4 Meter lang sein und über eine Ratsche verfügen. Die Gurte müssen an der Ratsche (nicht am Gurt) mit Name und WSC gekennzeichnet sein.

Das Verladen findet in der Regel nach dem Training statt und kann nur mit Unterstützung der Eltern funktionieren, da die Kinder die Boote nicht alleine auf den Anhänger heben können.

Ablauf Regatta:

Der erste Regattatag...

beginnt in der Regel um ca. 09:00 Uhr beim ausrichtenden Verein. Nach Ankunft wird den Trainern der Haftungsausschluss übergeben, damit dieser die Segler geschlossen anmelden kann. Die Trainer erhalten für ein Regattawochenende (ca. 16 Stunden Betreuung) von jedem / jeder Segler:in eine Trainerumlage, die in bar mitzubringen ist. Dann werden die Boote segelfertig gemacht und die Kinder ziehen sich um. Eine Regatta wird in der Regel mit einer Steuermannsbesprechung eröffnet, danach geht es dann aufs Wasser. Die Eltern müssen dann eigentlich nicht vor Ort bleiben.

Der Trainer sagt Bescheid, wann die Kinder wieder vom Wasser kommen. Es ist aber gerade bei den ersten Regatten sinnvoll, in der Nähe zu bleiben, falls ein Kind früher vom Wasser muss. Für die Zeit auf dem Wasser müssen die Kinder natürlich der Witterung entsprechend gekleidet sein (im Sommer Neopren), mit ausreichend Sonnencreme, Essen und vor allem Getränken für ca. 4 Stunden ausgerüstet sein. Essen und Trinken (und eine kleine Tube Sonnencreme) müssen wasserdicht verpackt sein. Dafür hat sich eine sogenannte Futtertonne bewährt.

Die Tonne sollte ca. 5-6 Liter groß sein und mit dem Namen versehen sein. Es geht zur Not auch ein wasserdichter Beutel, dabei wird das Essen aber meistens zerquetscht :-(. Die Futtertonne nimmt der Trainer auf dem Schlauchboot mit und übergibt sie in den Pausen zwischen den Rennen. Neben Brot und Obst sind auch ein paar Süßigkeiten oder Schokolade erlaubt, neben Wasser sind auch süße Getränke (in Maßen) in Ordnung. Bei kälteren Temperaturen hat sich eine kleine Thermoskanne mit warmem Tee oder Kakao bewährt. Es gibt auch Kinder, die warme Nudeln auf dem Wasser bevorzugen. Eurer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Eine Regatta besteht zumeist aus 6 einzelnen Wettfahrten, aus denen dann die Gesamtwertung errechnet wird. Es ist das Ziel, dass alle Segler alle Wettfahrten mitsegeln. Am ersten Tag werden 4 Wettfahrten geplant, damit der zweite Tag kürzer ist. Die Kinder sind ca. 4 Stunden auf dem Wasser und kommen zwischen 16:00 Uhr und 17:00 Uhr vom Wasser. Nach dem Aufriggen, der Abschlussbesprechung und dem Umziehen ist der Tag vorbei. Damit die Kinder ihre Starts während der Läufe richtig timen können, brauchen sie eine Regattauhr. Es gibt verschiedene Anbieter, aber 90% der Kinder haben diese hier von Optimum, die es in vielen verschiedenen Farben gibt.

Am zweiten Tag...

ist das Treffen meist etwas früher. Essen, Trinken und Sonnencreme nicht vergessen. Es geht wieder aufs Wasser, um die letzten Wettfahrten zu segeln. Im Anschluss werden die Boote für den Transport fertig gemacht und auf den Anhänger (bzw. Autodächer) aufgeladen. Am zweiten Tag gibt es meistens eine warme Mahlzeit für die Segler:innen und eine Siegerehrung.

Damit ist die Regatta vorbei, aber zumeist noch nicht der Tag für die Segler:innen. Die Boote müssen im Anschluss noch zum Verein zurücktransportiert werden. Dazu wird weiterhin die Hilfe der Eltern benötigt. Erst danach geht es dann endlich (zumeist müde und erschöpft) nach Hause.

Mir ist bewusst, dass sich das alles nach sehr viel anhört. Segeln ist nicht wie Fußball oder Basketball, wo die Teams deutlich größer sind und außer der persönlichen Kleidung und einem Ball nichts benötigt wird. Der Verein ist (wie ca. 95% der Segelvereine) nicht in der Lage, ein Rundum-Sorglospaket mit Transport und Dauerbetreuung anzubieten. Dies würde einige hundert Euro im Monat an Trainingsgebühr kosten. Von daher ist der Segelsport (Regattasport) ohne die Unterstützung der Eltern nicht betreibbar. Gerade zu Beginn wird es noch viel Hilfe durch den Trainer:innen oder andere Eltern geben. Und wer weiß, vielleicht findet ihr ja Gefallen an den Regattenwochenenden. Am Ende werden eure Kinder euch schon davon überzeugen, wenn sie Spaß daran haben.

Viele Grüße

Thies